DDR Eigenheim Typ HB4
Als frei stehendes Einzelhaus aus Holzbeton vom VEB Landbauprojekt Potsdam mit nur einer Wohnebene und flach geneigtem Satteldach projektiert. Es stehen circa 80 qm Wohnfläche zur Verfügung, ein Teilkeller war vorgesehen. Der Brutto-Rauminhalt (früher umbauter Raum) war dann mit rund 427 cbm projektiert.
Ähnliche Bungalow-Grundrisse sind auch heute im Neubau zu finden. Diese sind beliebt aufgrund des „Wohnens auf einer Ebene“ d.h. barierefrei ohne Geschosstreppe. Meist gliedert sich an den Wohnraum eine kleine Terrasse an.
Raumaufteilung: Von Windfang gelangt man in einen kleinen Flur, davon Wohnräume sowie Bad und Küche; leider auch ein Raum als Durchgangszimmer.
Die Außenmasse des frei stehenden Einzelhauses betragen circa 10,5 m auf 9,3 m – es kam jedoch regelmässig zu DDR-Typischen Abweichungen bei der Realisierung der Bauausführung.
Geplant war dieses Haus für maximal 4 Personen.
Holzbeton war in den 1970-ger Jahren ein noch relativ unbekannter Bauwerkstoff. Er besteht aus mechanisch und thermisch aufgeschlossenen Spänen von Holz und Rindenabfällen, die mit Eisenportlandzement (besteht aus 70% Portlandzement und 30% Hochofenschlacke) unter Zugabe von Abbindereglern (Kalziumchloridlauge und Natronwasserglas) zu Handmontageplatten in den Maßen 740 x 320 x 120 mm mit umlaufender halbrunder Mörtelfuge geformt wurden. Der besondere Vorteil von Holzbeton liegt in dessen hoher Wärme- und Trittschalldämmung sowie in der leichten Bearbeitbarkeit. Diese Bauplatten wurden für den Bau von Bungalows, Garagen und Gartenlauben eingesetzt. Für tragende Außen- und Innenwände im Wohnungsbau eigneten sich hingegen Holzbeton-Schalungssteine, die im Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb Templin entwickelt wurden. vgl. hierzu: Bautechnischer Ratgeber 7/72, Verlag für Bauwesen Berlin
Heute ist das Baumaterial Holzbeton wieder interessant im Hinblick auf kostengünstiges ökologisches Bauen sowie die Errichtung von Passivhäusern. So erbaute die Bauhaus Universität in Weimar im Jahr 2011 das green:house als weltweit erstes Passivgebäude aus Holzbeton.
„Durch die Bauweise mit Holzbeton soll mit möglichst reduziertem Planungs- und Kostenaufwand ein Gebäude mit Massivhaus-Qualität entstehen, das ein Maximum an Aufenthalts- und Arbeitsqualität ermöglicht.“ Prof. Bernd Rudolf, Bauhaus-Universität Weimar
Aufgrund unserer besonderen Sachkunde und Erfahrung in diesem Wertermittlungsteilbereich können wir auch in der ehemaligen DDR projektierte und erbaute Einfamilienhäuser (sog. DDR-Eigenheime) fachkundig bewerten und begutachten. Sprechen Sie uns deswegen an unter Tel. Leipzig 0341-3039170 Tel. Berlin 030-22187827 oder in Chemnitz unter 0371-33717855 oder senden Sie eine Anfrage per EMail.
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Fotos vom Typ HB4 , von uns bewertete und begutachtete Objekte:
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